Im Personalmanagement im Gesundheitswesen stehst Du verschiedenen Herausforderungen gegenüber, die vermutlich in anderen Branche nicht in dieser Form auftreten. Zu den Herausforderungen zählen Punkte wie die Schichtplanung, Mitarbeiterschulungen oder die Rekrutierung von geeignetem Personal. Seit dem Jahr 2020 wird die Situation, mit der Du es in der Branche zu tun hast, durch die anhaltende Pandemie erschwert.
In diesem Artikel identifizieren wir die wichtigsten Herausforderungen und stellen im Anschluss dar, inwiefern bestimmte Technologien dazu genutzt werden können, um deren Auswirkungen so minimal wie möglich zu halten.
Aktuelle HR Herausforderungen im Gesundheitswesen
Dass sich die durch Corona bedingte Pandemie bereits seit fast zwei Jahren auf eine Vielzahl an Bereichen auswirkt, ist allgemein bekannt. Eine Branche, die besonders an den Folgen leidet, ist das Gesundheitswesen.
Dabei geht es nicht nur darum, dass sich Angestellte in der Gesundheitsbranche häufiger anstecken, da sie dem Virus oftmals direkt ausgesetzt sind. Das Arbeitspensum ist enorm gestiegen und die Beschäftigen fallen aufgrund der Tatsache aus, da sie mit dem damit einhergehenden Stress nicht umgehen können.
Laut einer Pressemitteilung der TK lag die Anzahl an Fehltagen von Krankenpflegekräften im Jahr 2020 bereits bei 22,4. Damit lässt sich nicht nur ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr verzeichnen. Es wurde auch gezeigt, dass die Anzahl an Fehltagen von Pflegekräften deutlich höher ist als die von Berufstätigen in anderen Bereichen. Der Wert liegt im Jahr 2020 bei anderen Berufsgruppen lediglich bei 14,6.
Die 8 größten HR Herausforderungen im Gesundheitswesen
Um neues Personal für sich gewinnen zu können und bestehendes Personal an sich zu binden, muss ein Arbeitgeber heutzutage vor allem eines sein: attraktiv. Das heißt auch, dass es in dem jeweiligen Berufsfeld so wenige Herausforderungen geben sollte wie nur möglich.
Für das Personalmanagement im Gesundheitswesen kann es vor allem zu folgenden Schwierigkeiten kommen:
Kostendruck
Die Vorgaben in Kliniken und Praxen lauten meistens, möglichst effizient und kostensparend zu arbeiten. In extremen Fällen bleiben dadurch nicht nur die Patienten und Patientinnen, sondern auch die Angestellten auf der Strecke. Angebote wie Weiterbildungen oder andere attraktive Benefits, die von HR organisiert werden, kosten nun einmal Geld und kommen für viele Einrichtungen aus diesem Grund nicht in Frage. Sie sind aber im Jahr 2022 wichtiger denn je, um einen Ausgleich für Beschäftigte zu schaffen und das durch das Aufgabenpensum oft angespannte Arbeitsklima zu lockern.
Der Erfolg einer Klinik wird heutzutage nicht an den medizinischen Fortschritten gemessen, sondern vielmehr an der Wirtschaftlichkeit der Einrichtung. Durch die Pandemie sind die Kosten, die bei den Behandlungen entstehen, deutlich gestiegen. Die Entwicklung schränkt das Personalmanagement im Gesundheitswesen in ihren gewöhnlichen Handlungen ein.
Personalrekrutierung
Durch die Corona Pandemie wurde besonders deutlich, wie viele Fachkräfte im Gesundheitswesen fehlen. Nicht nur Krankenhäuser sind von dem Personalmangel betroffen, sondern auch Praxen oder Gesundheitszentren.
Da deutlich mehr freie Vakanzen als qualifiziertes Personal zur Verfügung stehen, ist der Wettbewerb unter den Arbeitgebern groß. Die Suche nach neuen Beschäftigten wird für das Personalmanagement erschwert. Aufgrund des demografischen Wandels und der Pandemie steigt die Anzahl an zu behandelnden Personen stetig an, was auch dazu führt, dass der Druck auf das Personalmanagement im Gesundheitswesen, dessen Aufgabe es ist, die entsprechenden Mitarbeiter*innen zu finden, steigt. Die Personalrekrutierung stellt deshalb eine der größten Herausforderungen in der Branche dar.
Einstellungstests zur Personalauswahl helfen übrigens dabei, die am besten geeigneten Kandidaten aus dem Talent Pool herauszufiltern.
Mitarbeiterbindung
Als Aufgabe des HR in der Gesundheitsbranche zählt nicht nur, neue Bewerber*innen einzustellen, sondern auch, das bereits geschulte Personal zu halten. Arbeitgeber, die es im Gesundheitswesen schaffen, die Fluktuation so niedrig wie möglich zu halten, profitieren auch in anderen Bereichen davon. Erfahrenes Personal arbeitet schließlich effizienter als neues.
Aus einer aktuellen Umfrage geht hervor, dass fast die Hälfte der Pflegekräfte ihren Arbeitsplatz wechseln will. Auch im Bereich der Mitarbeiterbindung ist aus diesem Grund dringender Handlungsbedarf nötig.
Work-Life-Balance
Ein Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit stellt in der Gesundheitsbranche häufig ein Problem dar. Krankheiten kennen schließlich keine Pause. Dadurch muss auch das Personal idealerweise jederzeit verfügbar sein. Die Dienstpläne vieler Angestellten in Kliniken oder Praxen sind meist so voll, dass beinahe keine Zeit für ein Familienleben oder Freizeitbeschäftigungen bleibt.
Die bereits genannten Herausforderungen führen oftmals dazu, dass die Work-Life-Balance in einer Branche wie der für Gesundheit zu kurz kommt. Der Personalmangel, der durch die fehlende Mitarbeiterbindung oder Rekrutierung entsteht, bewirkt, dass Angestellte oftmals mehr arbeiten müssen als vorgesehen. Die Überalterung der Gesellschaft führt auch hier dazu, dass in Zukunft immer mehr Pflegekräfte gebraucht werden. Falls die Stellen nicht rechtzeitig besetzt werden können, wird eine Vereinbarkeit zwischen Beruf und Privatleben für das verbleibende Personal immer schwieriger.
Hast Du schon einmal an alternative Lösungen gedacht? Dann ist unser Artikel über das Homeoffice im Gesundheitswesen genau das Richtige für Dich.
Fehlzeiten
Absentismus - ein Begriff, der auch im Gesundheitswesen eine große Rolle spielt. Dies ist nicht zuletzt der anhaltenden Pandemie geschuldet. Doch auch bereits zuvor stellten die Fehlzeiten der Beschäftigten für viele Einrichtungen eine Herausforderung dar. Dies liegt nicht nur daran, dass es die Angestellten häufig mit kranken Patienten und Patientinnen zu tun haben und deshalb selbst häufiger krank werden. Meistens ist es der Stress, Schlaflosigkeit oder im schlimmsten Fall sogar Depressionen, die die Mitarbeiter*innen dazu zwingen, zuhause zu bleiben.
Es ist nachgewiesen, dass Angestellte, die im direkten Kontakt mit anderen Menschen arbeiten, mit psychischen Störungen kämpfen. Hohe Fehlzeiten wiederum bringen eine Reihe weiterer Herausforderungen mit sich: Ausfälle müssen schnellstmöglich ersetzt oder Aufgaben auf andere Teammitglieder verteilt werden.
Weitere wichtige Informationen zur psychischen Gesundheit und was Arbeitgeber konkret tun können, um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, finden sich in unsere Studie zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz.
Mitarbeiterschulungen
Regelmäßige Mitarbeiterschulungen bringen mehrere Vorteile mit sich: Sie vermitteln wichtiges Know-How, ermöglichen eine persönliche Weiterentwicklung des jeweiligen Angestellten und steigern die Effizienz innerhalb einer Organisation. Noch dazu fördert das Angebot von Schulungen die Attraktivität eines Arbeitgebers. Insgesamt also eine Reihe von Aspekten, die nicht nur den Beschäftigten, sondern vor allem dem Unternehmen zugute kommt. Und dennoch gibt es vor allem in der Gesundheitsbranche nicht ausreichend davon.
Die Gründe sind klar: Die Branche scheint sich in einer Art Teufelskreis zu bewegen. Aufgrund der Fehlzeiten, der Kosten und des Personalmangels ist es für das Personalmanagement im Gesundheitswesen nicht möglich, regelmäßig Schulungen anzubieten. Das Angebot könnte eine Chance für viele darstellen, wird aber aufgrund der allgemeinen Umstände wie so vieles zur Herausforderung.
Datenmanagement
Datenmanagement in Krankenhäusern oder Praxen heißt, dass alle Personalakten in digitaler Form vorliegen sollten. Das Personalmanagement im Gesundheitswesen kann auf diese Weise schnell auf die Inhalte der Akten zugreifen und sich sofort einen Überblick über die beschäftigen Mitarbeiter*innen verschaffen.
Die Digitalisierung der Akten, und somit die der Daten, ist für die meisten Einrichtungen nicht einfach zu bewältigen. Schließlich werden auch hierfür Gelder benötigt, die an anderen Stellen zu fehlen drohen. Doch das Personalmanagement im Gesundheitswesen wird langfristig nicht um die Digitalisierung ihrer Daten herumkommen.
Fehlende Digitalisierung
Dieser Punkt greift auf, was bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt wurde. Bislang steht das Personalmanagement im Gesundheitswesen nicht nur vor der Herausforderung, Personalakten zu digitalisieren. Es gibt im Allgemeinen viele medizinische Einrichtungen, die die heutigen Technologien nur begrenzt oder gar nicht nutzen.
Aus einer Studie geht hervor, dass zwar alle Befragten der Meinung sind, dass die Digitalisierung konkrete Auswirkungen auf die Gesundheitsbranche hat. Die Veränderungen, die sie mit sich bringt, werden allerdings nur von den wenigsten anerkannt. Das Gegenteil ist der Fall: Die Unzufriedenheit gegenüber gängiger Systeme, die in der Branche genutzt werden, ist ausgesprochen hoch.
Anstelle die Chancen der Technologien als solche zu erkennen, sträuben sich viele Einrichtungen davor, die Neuerungen in die vorhandenen Prozesse zu integrieren. Hinzu kommt, dass die Anschaffung des notwendigen Equipments Geld kostet, was wiederum gegen die Sparpolitik vieler Einrichtungen spricht.
Warum ist die Digitalisierung von HR im Gesundheitswesen so wichtig?
Die Digitalisierung in dem Bereich ist besonders wichtig, da einige der zuvor genannten Herausforderungen durch den Einsatz der Technologien behoben werden können. Bestimmte Arbeitsabläufe gehen beispielsweise durch die Nutzung moderner Systeme schneller vonstatten. Durch die Automatisierung gewisser Prozesse kann das Arbeitspensum reduziert werden, was im Umkehrschluss dazu führt, dass Mitarbeiter*innen entlastet und Kosten eingespart werden können.
Prozessänderungen sind meistens zu Beginn mit einem bestimmten Aufwand verbunden, zahlen sich aber zum Schluss aus. Dies trifft auch auf das Personalmanagement im Gesundheitswesen zu. Betrachtet man die genannten Herausforderungen, wird deutlich, dass ein Umdenken stattfinden muss. Die Branche wird ansonsten schon bald von Problemen wie dem Fachkräftemangel eingeholt. Die Digitalisierung dient als Chance, die von den Einrichtungen im Gesundheitswesen als solche erkannt und genutzt werden sollte.
Laut der erwähnten Studie in der Fachzeitschrift Personalwirtschaft erwarten 86 Prozent der Teilnehme mit hoher Wahrscheinlichkeit eine digitale Patientenakte, und doch ist das Mißtrauen und die Unzufriedenheit mitten digitalen Produkten noch hoch.
Doch gerade beim Umgang mit großen Daten- und Dokumentenmengen, darunter auch sensible Informationen, ist die Ordnung und Sicherheit der Dateien eine die echte Stütze. Daher bietet eine cloudbasierte digitale Personalverwaltungssoftware wie die von Kenjo eine nützliche Lösung.
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