Kenjo blog logo
KATEGORIEN
KATEGORIEN
Zurück zur Webseite
SPRACHEN
Kenjo blog logo
Leistungsbewertung

Performance Improvement Plan (PIP): Alles, was Du wissen musst

Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, Mitarbeitende zu unterstützen, deren Leistung oder Verhalten nicht den Erwartungen entspricht. Ein Performance Improvement Plan (PIP) oder Leistungsverbesserungsplan kann in solchen Fällen ein wertvolles Instrument sein, um klare Ziele zu setzen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Er ermöglicht es Führungskräften und HR-Teams, strukturiert mit Mitarbeitenden zusammenzuarbeiten, um Leistungsschwächen gezielt anzugehen.

 

Ein PIP sollte nicht als reine Disziplinarmaßnahme gesehen werden, sondern als eine Möglichkeit, Mitarbeitenden konstruktives Feedback zu geben und sie dabei zu unterstützen, sich innerhalb eines definierten Zeitraums zu verbessern. Gleichzeitig hilft er Unternehmen, ihre Erwartungen klar zu formulieren und Maßnahmen zu dokumentieren, die später bei Personalentscheidungen relevant sein können.

 

 

Was ist ein Performance Improvement Plan?

 

Ein Performance Improvement Plan (PIP) ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen einem Unternehmen und einem Mitarbeitenden, die spezifische Leistungsprobleme identifiziert und einen klaren Maßnahmenplan zur Verbesserung festlegt. Er beinhaltet klare Ziele, messbare Kriterien und eine vorgegebene Zeitspanne, in der sich der Mitarbeitende verbessern soll.

 

Ein performance improvement plan wird in der Regel von der Personalabteilung und der direkten Führungskraft erstellt und gemeinsam mit dem Mitarbeitenden besprochen. Dabei geht es nicht nur darum, Schwächen aufzuzeigen, sondern auch konkrete Hilfestellungen anzubieten. Ein erfolgreicher Leistungsverbesserungsplan sollte realistische und erreichbare Ziele enthalten und dem Mitarbeitenden ausreichend Unterstützung und Ressourcen zur Verfügung stellen.

 

Wichtig ist, dass der performance improvement plan nicht als Disziplinarmaßnahme oder Vorstufe zur Kündigung gesehen wird, sondern als strukturierte Gelegenheit zur beruflichen Weiterentwicklung. Dennoch kann ein PIP auch als Nachweis dienen, falls es später zu einer leistungs- oder verhaltensbedingten Kündigung kommt.

 

Wann wird ein Performance Improvement Plan eingesetzt?

Ein Leistungsverbesserungsplan wird in Unternehmen genutzt, wenn:

  • Ein Mitarbeitender Leistungsdefizite aufweist und gesetzte Ziele nicht erreicht

  • Es Verhaltensprobleme gibt, die das Team oder die Unternehmenskultur negativ beeinflussen

  • Eine neue Unternehmensstrategie oder veränderte Stellenanforderungen eine Anpassung der Arbeitsweise erfordern

Wann wird ein PIP eingesetzt

 

Typische Beispiele für einen Performance Improvement Plan

  • Ein Vertriebsmitarbeitender verfehlt wiederholt seine Verkaufsziele, was sich negativ auf die Umsatzentwicklung des Unternehmens auswirkt. Durch einen PIP werden klare Maßnahmen definiert, um die Verkaufsstrategie zu verbessern, einschließlich gezielter Schulungen und neuer Zielvorgaben.

  • Eine Teamleitung zeigt unzureichende Kommunikationsfähigkeiten, was zu ineffizienten Arbeitsabläufen und Missverständnissen innerhalb des Teams führt. Der Leistungsverbesserungsplan setzt klare Erwartungen für die Verbesserung der Teamkommunikation durch regelmäßige Meetings und Coaching-Sitzungen.

  • Ein Mitarbeitender in der Buchhaltung arbeitet fehlerhaft, was zu finanziellen Problemen und potenziellen rechtlichen Risiken führt. Der performance improvement plan umfasst eine enge Begleitung durch die Führungskraft, zusätzliche Schulungen und eine detaillierte Überprüfung der Arbeitsprozesse.

Wichtige Abgrenzung: Ein performance improvement plan ist keine Abmahnung. Während eine Abmahnung eine formelle Verwarnung ist, bietet ein performance improvement plan eine strukturierte Entwicklungsmöglichkeit für den Mitarbeitenden.

 

template CTA

 

Welche Vorteile bietet ein Performance Improvement Plan?

Vorteile für das Unternehmen

  • Dokumentation & Transparenz: Ein klar definierter Plan hilft, Verbesserungen nachzuhalten und schafft eine nachvollziehbare Grundlage für spätere Entscheidungen.

  • Rechtliche Absicherung: Ein performance improvement plan kann dabei helfen, Kündigungen gerichtsfest zu dokumentieren, falls der Mitarbeitende trotz Unterstützung die erforderlichen Verbesserungen nicht erreicht.

  • Effizienzsteigerung: Mitarbeitende mit klarem Feedback und klaren Zielen können gezielt an Verbesserungen arbeiten, was die Gesamtleistung des Teams steigert.

Vorteile für die Führungskraft

  • Bessere Steuerung: Durch definierte Ziele und regelmäßige Feedback-Gespräche haben Führungskräfte ein strukturiertes Werkzeug, um die Leistung zu verbessern.

  • Fairness: Der Mitarbeitende bekommt eine faire Chance zur Verbesserung, bevor weitere disziplinarische Maßnahmen ergriffen werden.

  • Reduzierung von Unsicherheiten: Führungskräfte haben eine klare Struktur für das Vorgehen, was Unsicherheiten und subjektive Bewertungen minimiert.

Vorteile für den Mitarbeitenden

  • Klare Erwartungen: Der Mitarbeitende weiß genau, was verbessert werden muss und welche Maßnahmen dazu beitragen können.

  • Unterstützung statt Sanktionierung: Ein performance improvement plan bietet eine konkrete Möglichkeit zur Weiterentwicklung, anstatt direkt mit einer Abmahnung oder Kündigung konfrontiert zu werden.

  • Vermeidung einer direkten Kündigung: Statt einer sofortigen Trennung erhält der Mitarbeitende die Chance, sich zu beweisen und seine Schwächen gezielt anzugehen.

 

vorteile eines pip

 

Welche Nachteile und Risiken gibt es?

Mögliche Nachteile

  • Demotivation: Ein Leistungsverbesserungsplan kann sich wie eine „letzte Warnung“ anfühlen und Mitarbeitende verunsichern, insbesondere wenn er nicht als Entwicklungschance kommuniziert wird.

  • Schlechtes Arbeitsklima: Wird ein Leistungsverbesserungsplan nicht korrekt eingeführt oder in der Belegschaft als negatives Instrument wahrgenommen, kann dies zu Unruhe im Team führen und die Motivation senken.

  • Fehlende Akzeptanz: Wenn der Leistungsverbesserungsplan als reine Formalität wahrgenommen wird, verliert er seine Wirkung. Es ist wichtig, dass er ernst genommen wird und realistische, umsetzbare Ziele enthält.

  • Erhöhte Fluktuation: Mitarbeitende könnten sich nach neuen Stellen umsehen, anstatt sich auf Verbesserungen zu konzentrieren, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Position langfristig nicht gesichert ist.

Achtung: Ein Leistungsverbesserungsplan sollte nicht als Vorwand für eine geplante Kündigung genutzt werden, da dies rechtliche Konsequenzen haben kann. Wenn der Mitarbeitende nachweisen kann, dass der Leistungsverbesserungsplan unfair oder gezielt zur Vorbereitung einer Kündigung genutzt wurde, könnte dies vor dem Arbeitsgericht problematisch werden.

 

Alternativen zum Leistungsverbesserungsplan

Nicht immer ist ein performance improvement plan die beste Lösung. In manchen Fällen können andere Maßnahmen effektiver sein, um eine nachhaltige Verbesserung der Leistung und Motivation von Mitarbeitenden zu erreichen. Hier sind einige sinnvolle Alternativen:

  • Coaching & Mentoring: Unterstützung durch einen erfahrenen Kollegen oder externen Coach kann oft effektiver sein als ein formalisierter Plan. Ein individuelles Coaching hilft Mitarbeitenden, ihre Stärken zu erkennen, Herausforderungen aktiv anzugehen und gezielt an ihrer beruflichen Entwicklung zu arbeiten. Besonders bei Soft-Skill-Defiziten, wie Kommunikation oder Teamarbeit, kann Mentoring eine wertvolle Methode sein.

  • Weiterbildungen & Schulungen: Oftmals sind Leistungsschwächen auf fehlende Fachkenntnisse oder mangelnde Erfahrung zurückzuführen. Unternehmen können gezielte Schulungen oder Weiterbildungsmaßnahmen anbieten, um den Mitarbeitenden neue Fähigkeiten zu vermitteln. Dies kann durch interne Trainings, externe Seminare oder Online-Kurse geschehen. Ein solches Vorgehen zeigt, dass das Unternehmen in die Entwicklung seiner Mitarbeitenden investiert, anstatt nur deren Defizite zu adressieren.

New call-to-action

 

  • Veränderte Arbeitsbedingungen: Manchmal liegt das Problem nicht am Mitarbeitenden selbst, sondern an der Struktur der Arbeitsumgebung oder den gestellten Anforderungen. Durch flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Optionen, veränderte Teamkonstellationen oder eine Anpassung der Aufgabenbereiche können Unternehmen die Produktivität und Motivation ihrer Mitarbeitenden steigern, ohne einen formellen performance improvement plan einzuführen.

  • Feedback- und Entwicklungsgespräche: Statt eines formellen performance improvement plan kann regelmäßiges, strukturiertes Feedback helfen, Probleme frühzeitig zu identifizieren und Verbesserungen ohne formale Dokumentation zu erreichen. Dies kann durch quartalsweise Entwicklungsgespräche, 360-Grad-Feedback oder kontinuierliche Performance-Check-ins geschehen. Eine offene Feedbackkultur trägt dazu bei, dass Mitarbeitende frühzeitig wissen, wo sie stehen und welche Erwartungen an sie gestellt werden.

pillar page CTA

 

  • Job-Rotation oder interne Versetzungen: In manchen Fällen liegt das Problem nicht in der Arbeitsweise des Mitarbeitenden, sondern in der Passung zur aktuellen Rolle. Eine Versetzung in eine andere Abteilung oder die Teilnahme an Job-Rotation-Programmen kann eine gute Möglichkeit sein, Talente besser einzusetzen und Frustration oder Leistungsprobleme zu vermeiden.

Jede dieser Alternativen hat den Vorteil, dass sie Mitarbeitende nicht nur auf Fehler hinweist, sondern ihnen aktiv dabei hilft, sich weiterzuentwickeln und ihre Potenziale auszuschöpfen.

 

pip alternativen

 

Best Practices für einen erfolgreichen  Performance Improvement Plan

Ein Performance Improvement Plan kann nur dann erfolgreich sein, wenn er professionell umgesetzt wird. Hier sind einige bewährte Best Practices, die Unternehmen dabei helfen, den Performance improvement plan-Prozess effektiv zu gestalten:

  • Klare Kommunikation: Ein performance improvement plan sollte niemals überraschend oder ohne vorheriges Gespräch eingeführt werden. Führungskräfte sollten mit dem Mitarbeitenden offen über die Gründe sprechen, warum ein performance improvement plan notwendig ist, und die Erwartungen klar definieren. Es ist wichtig, den Mitarbeitenden nicht nur mit Kritik zu konfrontieren, sondern ihn als Partner in den Verbesserungsprozess einzubeziehen.

  • Realistische Zielsetzung: Die Ziele des performance improvement plans sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert sein (SMART-Methode). Unrealistische oder zu vage gesetzte Ziele führen oft zu Frustration und demotivieren Mitarbeitende. Ein gut definierter performance improvement plan setzt stattdessen kleine, messbare Meilensteine, die regelmäßig überprüft werden können.

  • Unterstützung und Ressourcen bereitstellen: Ein performance improvement plan sollte keine bloße Liste von Erwartungen sein, sondern dem Mitarbeitenden auch die notwendigen Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung stellen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Dazu können Trainings, Mentoring, zusätzliche Zeit für bestimmte Aufgaben oder die Bereitstellung neuer Arbeitsmittel gehören.

  • Faire Evaluation: Der Fortschritt sollte objektiv beurteilt werden, mit klaren Bewertungskriterien. Regelmäßige Meetings zwischen der Führungskraft und dem Mitarbeitenden sind entscheidend, um den Fortschritt zu besprechen, Herausforderungen frühzeitig zu identifizieren und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Transparenz und Fairness sind essenziell, um den PIP-Prozess glaubwürdig und konstruktiv zu gestalten.

  • Positive Feedbackkultur fördern: Ein performance improvement plan sollte nicht als Bestrafung wahrgenommen werden, sondern als Chance zur Weiterentwicklung. Führungskräfte sollten nicht nur auf Defizite hinweisen, sondern auch Fortschritte loben und Erfolgserlebnisse würdigen. Dies kann dazu beitragen, die Motivation zu steigern und den Mitarbeitenden zu ermutigen, sich weiterhin zu verbessern.

  • Vermeidung von Angstkultur: Ein performance improvement plan sollte niemals als Drohmittel oder Druckmittel eingesetzt werden. Mitarbeitende müssen das Gefühl haben, dass sie eine echte Chance zur Verbesserung haben und nicht von vornherein auf eine Kündigung zusteuern. Eine positive Herangehensweise kann bewirken, dass Mitarbeitende sich ernst genommen fühlen und bereit sind, an ihrer Entwicklung zu arbeiten.

  • Langfristige Entwicklung sicherstellen: Nach Abschluss eines Leistungsverbesserungsplans sollte die Unterstützung nicht abrupt enden. Führungskräfte sollten weiterhin Feedback geben und sicherstellen, dass die erreichten Verbesserungen nachhaltig sind. Ein langfristiges Follow-up kann verhindern, dass alte Probleme erneut auftreten.

Ein erfolgreich umgesetzter Leistungsverbesserungsplan kann nicht nur die Leistung eines einzelnen Mitarbeitenden verbessern, sondern auch zur Entwicklung einer stärkeren Feedback- und Lernkultur im gesamten Unternehmen beitragen. Führungskräfte, die Mitarbeitende aktiv unterstützen und Entwicklungsmaßnahmen als Investition in ihr Team verstehen, können langfristig ein leistungsfähigeres und motivierteres Team aufbauen.

 

Performance-Management mit Kenjo optimieren

 

Ein gut strukturierter Performance Improvement Plan kann Unternehmen helfen, Mitarbeitende gezielt zu fördern und ihre Leistung nachhaltig zu verbessern. Doch die Verwaltung und Umsetzung solcher Pläne kann zeitaufwendig sein – hier kommt Kenjo ins Spiel.

 

de book a demo cta

Mit unserer Performance Management- Software kannst Du die Leistung Deiner Mitarbeiter verbessern und ihnen ermöglichen, sich voll zu entfalten. Effektive und schnell einzurichtende Mitarbeiterbeurteilungen und 180º, 270º und 360º Feedback-Gespräche definieren die Eckpunkte hervorragender Leistungen und zeigt auf, wer mehr Unterstützung zum Erreichen der Unternehmensziele benötigt.

New call-to-action