Die 360-Grad-Feedback-Methode ist eine der beliebtesten Methoden zur Leistungsbeurteilung von Mitarbeitern durch Feedback von Kollegen, Vorgesetzten, Partnern, Kunden usw. In diesem Artikel gehen wir näher darauf ein, was das konkret bedeutet und wie sie funktioniert.
Was ist 360 Grad Feedback?
Das 360 Grad Feedback, auch als 360 Grad Review bekannt, setzt bei der Mitarbeiterbeurteilung auf die Meinungen der Kollegen, unterstellte Mitarbeiter, Vorgesetzten, externen Kunden und Partnern.
Dabei werden die anonymen Ansichten und Meinungen von Kollegen, Managern und direkten Vorgesetzten gesammelt um ein vielseitiges und konstruktives Mitarbeiter-Feedback zu geben. Auch das Urteil von Kunden, Verkäufern oder Beratern kann in das Feedback mit einfließen - natürlich immer unter der Voraussetzung, dass diese auch regelmäßig mit dem zu beurteilenden Mitarbeiter zusammenarbeiten.
In anderen Worten: Bei dieser Methode werden mehrere verschiedene Blickwinkel betrachtet, um ein Gesamtbild über die Stärken und Schwächen des Mitarbeiters zu erhalten. Veraltete, einseitige Beurteilungen, die weder konstruktiv noch motivierend sind, gehören damit der Vergangenheit an.
Ähnlich wie beim 180 Grad Feedback löst sich dieses System von der Vorstellung, dass beim Mitarbeitergespräch nur die Meinung des Vorgesetzten zählen würde. Beide Methoden unterscheiden sich jedoch in einigen Punkten voneinander und wir gehen später noch detaillierter darauf ein.
Was sind die Vorteile vom 360 Grad Feedback?
Heutzutage ist das 360 Feedback aufgrund seiner vielen Vorteile eine der am häufigsten verwendeten Methoden. In einem Artikel auf The Balance Careers wird der Experte Jack Zenger zitiert, der davon ausgeht, dass über 85 Prozent der Fortune-500-Unternehmen auf 360 Grad Feedbacks als zentralen Bestandteil der Führungsenkräfteentwicklung setzen.
Was kann denn nun konkret eine solche Mitarbeitergespräch mit 360 Grad Feedback?
- Es schafft ein ganzheitliches Bild von jedem Mitarbeiter und berücksichtigt verschiedene Standpunkte.
- Das Feedback ist durch seine verschiedenen Informationsquellen verlässlicher und objektiver. Dadurch kann der Feedback-Geber leichter mögliche Vorurteile und Voreingenommenheit erkennen.
- Es steigert die Kommunikation und Motivation durch die Einbeziehung von Personen aus der gesamten Organisation in die Evaluationsprozesse.
- Ebenso erleichtert es die Erstellung von Entwicklungsplänen, angepasst an den Erwartungen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter.
- Da sich Personalmanager Kundenmeinungen über Mitarbeiter, mit denen diese direkt zu tun haben, einholen, verbessert sich der Kundenservice und das Image des Unternehmens nachhaltig.
Was sind die Nachteile vom 360 Grad Feedback?
Wie so oft im Leben gibt es auch hier zwei Seiten der Medaille. Daher müssen wir auch gewisse Nachteile dieser Methode beleuchten.
- Für ein 360 Grad Assessment sind eine Menge Ressourcen und viel Organisation nötig. Immerhin sind viele unterschiedliche Menschen involviert, es müssen Fragebögen beantwortet werden, die Ergebnisse analysiert und Schlussfolgerungen gezogen werden.
- Das Gefühl, von den eigenen Kollegen beurteilt zu werden, kann in einigen Fällen eine negative Arbeitsatmosphäre schaffen.
- Unstrukturierte Meinungen der Feedback-Geber und unklare Schlussfolgerungen können zu einem schwammigen Feedback und Missverständnissen führen
Was ist der Unterschied zwischen 360 Feedback und 90, 180 und 270 Grad Feedback?
Der 360 Grad Ansatz der Mitarbeitergespräche berücksichtigt mehr Gesichtspunkte, aber es stehen auch andere Bewertungsmethoden zur Auswahl. Im Folgenden erläutern wir jede einzelne dieser Methoden und skizzieren die Unterschiede:
- 90 Grad Feedback: Hier führt der direkte Vorgesetzte die Bewertung der Kompetenzen durch. Deren Meinung wird als einzige berücksichtigt, so dass die Leistungsbeurteilung weitaus verzerrter ausfallen kann.
- 180 Grad Feedback: umfasst die Bewertung durch Vorgesetzte, Teamkollegen und ggf. Kunden. Obwohl auch bei dieser Methode die Meinung mehrerer Personen eingeholt wird, ist das 360 Grad Feedback noch umfassender.
- 270 Grad Feedback: Bei dieser Methode beurteilt der Mitarbeiter seinen Vorgesetzten. Ziel ist es, den Führungskräften durch anonymes Feedback zu helfen, sich zu verbessern.
Die Hauptunterschiede zwischen den einzelnen Mitarbeitergesprächen bilden daher die verschiedenen Rollen und die Gesamtzahl der beteiligten Feedback-Geber. Infolgedessen fallen die erzielten Ergebnisse von Fall zu Fall völlig unterschiedlich aus.
360 Grad Feedback Fragebogen - Jetzt herunterladen!
Wenn Du als Arbeitgeber einen 360 Grad Feedback Fragebogen benötigst, aber Dir die passende Vorlage fehlt, hat Kenjo für Dich die perfekte Lösung. Wir haben Dir einen gratis 360 Grad Feedback Fragebogen zusammengestellt! Damit kannst Du Deine Mitarbeiterbeurteilung noch einfacher und effektiver gestalten.
Lade Dir unseren gratis 360 Grad Feedback Fragebogen jetzt herunter und profitiere noch heute von unserer kostenlosen Vorlage. Wenn Du darüber hinaus Hilfe dabei brauchst, noch weitere Prozesse Deiner HR-Abteilung zu digitalisieren, dann kann Kenjo Dir auch dabei helfen. Buche noch heute eine Demo mit unserem Expertenteam oder teste unsere All-In-One HR-Lösung für 14 Tage kostenlos.
360 Grad Feedback in 5 Schritten
In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum 360 Grad Feedback-Fragebogen, erfährst Du alle wichtigen Details zur Organisation.
1. Unternehmensorganigramm überprüfen
Anhand einer visuellen Darstellung kann das Personalmanagement leicht erkennen, welche Kollegen in die Mitarbeiterbeurteilung einbezogen werden müssen. Eine Software für Organigramme ermöglicht, den Überblick zu behalten.
2. Kommunikation und Sensibilisierung des Personals
Personalmanager sollten eine interne Kommunikationskampagne durchführen, damit die Feedback-Geber und -Nehmer den Prozess und die Vorteile, die er für das Unternehmen bietet, besser verstehen können. Dadurch wird sich eventuell aufbauender Druck abgebaut und eine negative Atmosphäre vermieden.
Hierbei sollten Personaler unbedingt betonen, dass das Ziel eines Mitarbeitergesprächs darin besteht, die Produktivität und Effizienz des Unternehmens zu verbessern, und nicht darin, jemanden zu bestrafen.
3. Das 360 Assessment vorbereiten
Bevor das Mitarbeitergespräch beginnt, sollten Personaler einige Vorüberlegungen anstellen, um die zu berücksichtigenden beruflichen Fähigkeiten, das Format der Evaluation, den Kalender usw. zu definieren.
Eine Performance Management-Software zur Leistungsbeurteilung vereinfacht diesen Prozess wesentlich. Immerhin unterstützt sie durch folgenden Funktionen:
- Verwendung von Follow-up-Vorlagen.
- Versenden von Feedback-Fragebögen.
- Verfolgen von Antworten auf den Fragebogen.
- Feedback-Prozesse verfolgen.
Dadurch kannst Du Prozesse automatisieren, Zeit sparen und problemlos Reviews und Beurteilungen für die gesamte Belegschaft durchführen.
4. Meeting organisieren mit dem Feedback-Nehmer
In diesem Meeting wird der Mitarbeiter über die Evaluationsergebnisse informiert. Dabei muss das Gespräch so strukturiert werden, dass ein angemessenes Feedback gegeben und eine positive Wirkung erzielt wird.
Mitarbeiter sollten den Nutzen im Mitarbeitergespräch sehen und keine Angst davor haben müssen. Schaffe eine entspannte und lockere Atmosphäre.
5. Nächste Schritte: Entwicklungsplan aufstellen
Am Ende jedes Feedback- und Mitarbeitergesprächs ist es wichtig, gemeinsam mit dem Mitarbeiter zukünftige Schritte zu vereinbaren: neue Ziele, Qualifikationen, Schulungsprogramme usw. Beide Parteien sollten entscheiden, wie die während des Treffens festgestellten Schwächen verbessert werden können.
Schlussendlich ist die Aufstellung eines Beurteilungsplans vorteilhaft, um die im Laufe der Zeit erzielten Ergebnisse zu verfolgen. Dieser Prozess wiederholt sich in der Regel in Abständen von sechs Monaten.
Hast Du Dich schon öfter gefragt, wie man Mitarbeiter steuert und motiviert? In diesem Artikel erfährst Du alle wichtigen Tipps, wie Du Mitarbeiter erfolgreich steuerst und motivierst.
Weitere wichtige Artikel zum Thema findest Du auf unserem Blog:
- Leitfaden zur Auswahl einer HR-Software
- eNPS messen und Mitarbeiterzufriedenheit steigern
- Digitale Unterschriften in Arbeitsverträgen: Das gilt es zu beachten
Welche Fehler sollte man beim 360 Grad Feedback vermeiden?
Um ein 360 Grad Feedback in Deinem Betrieb erfolgreich umzusetzen, musst Du die häufigsten Fehler kennen, die bei der Durchführung eines 360 Grad Feedbacks gemacht werden können, und wissen, wie Du sie vermeiden kannst.
- Keine klare Zielsetzung: z. B. Managemententwicklung, Nachfolgeplanung, Leistungsmanagement oder Karriereentwicklung.
- Die wichtigsten Interessengruppen nicht einbeziehen: Sie müssen über wichtige Entscheidungen und die Logik hinter den Prozessen informiert sein. Sie sollten zu diesen Entscheidungen beitragen und bei der Umsetzung helfen.
- Mangelnde Kommunikation: Um mögliche Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, klar über Fragen der Vertraulichkeit zu sprechen.
- Vertraulichkeit kompromittieren: Das Multi-Rating-Feedback basiert auf der Idee, dass sich die Beschäftigten sicher fühlen können, wenn sie anonymes Feedback geben. Wenn die Vertraulichkeit oder Anonymität gefährdet ist, kann das für die Beschäftigten schädlich sein.
- Nicht klären, wer das 360 Grad Feedback kontrolliert: Wenn das Feedback zu Beurteilungs- oder Entwicklungszwecken verwendet wird, haben die Beschäftigten keine ausreichende Kontrolle über die Feedbackdaten.
- Benutzerunfreundliche Verwaltung und Bewertung: Mit einem guten Fragebogen und einer logischen und kommunizierten Vorgehensweise kann die Rücklaufquote der Feedbackempfänger hoch sein.
So hilft Kenjo mit Mitarbeitergesprächen und Feedback
Wenn Mitarbeitergespräche nur einmal im Jahr stattfinden, ist es schwierig, sie genau und aussagekräftig zu gestalten. Unsere Software für Leistungsbeurteilungen bringt den Erfolg eines effektiven Leistungsmanagements auf den Punkt, und zwar mit ein paar kurzen Fragen, die zum Handeln anregen und gleichzeitig subjektive Meinungen und Spekulationen einschränken.
Kenjo Benutzeroberfläche
Das Ergebnis? Höheres Engagement, genauere Angaben zur Leistung der Mitarbeiter/innen und mehr Möglichkeiten, Probleme sofort anzugehen, statt erst in sechs Monaten.