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Zeiterfassung

Zeiterfassung zeigt Rekordhoch unbezahlter Überstunden

Die Personalverwaltungssoftware Kenjo berichtet, dass in 49 Prozent der 17.827 ausgewerteten Mitarbeiterprofile die Arbeitszeit erfasst wurde. Davon wiederum dokumentieren nur 30 Prozent Überstunden. In Deutschland sind Arbeitergeber:innen nach einem neuen Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) nun aber verpflichtet, ein Zeiterfassungssystem einzuführen. Werden auch Überstunden dadurch nachvollziehbarer?

 

Das BAG-Urteil, das Arbeitgeber:innen verpflichtet, ein System einzuführen, mit dem die von den Arbeitnehmern geleistete Arbeitszeit erfasst werden kann, muss der Vertrauensarbeit aber keinesfalls schaden. Bei dem Modell müssen Arbeitnehmer:innen vereinbarte Aufgaben ohne feste Zeiten auf Vertrauensbasis erledigen. Überstunden werden hier bisher selten vergütet, da diese nicht erfasst werden. 

 

 

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Je nach Vertragsmodell haben Arbeitnehmende allerdings das Recht auf einen Stundenausgleich oder eine Vergütung für zusätzliche Arbeitszeit. Bei Unternehmen, die bereits Arbeitszeiten erfassen, wurden 2021 durchschnittlich 48 Überstunden pro Arbeitnehmer:in geleistet. „Das ist eine erstaunlich hohe Zahl, die zeigt, dass Mitarbeiter:innen teilweise mehr als eine Woche im Jahr 2021 umsonst gearbeitet haben“, sagt David Padilla, Mitbegründer und CEO von Kenjo.

 

Umso auffälliger sind die Daten basierend auf der Online-Befragung der Software aus dem aktuellen Jahr: 2022 sind bereits bis September 42 Prozent mehr Überstunden pro Mitarbeiter:in erfasst worden. Durch den Einsatz von digitalen Tools sollen solche Ausmaße nun vermieden werden, um eine gesunde Work-Life-Balance zu ermöglichen.

 

Wie viele Stunden werden nicht bezahlt?

 

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat 2021 in Deutschland 1,7 Milliarden Überstunden verzeichnet. Mehr als die Hälfte unbezahlt. Laut Kenjos Bericht haben Unternehmen, die das Zeiterfassungstool zum Erfassen von Überstunden im Jahr 2021 verwendeten, 19 Prozent Überstunden angesammelt. Davon wurden nur knapp die Hälfte kompensiert. Die Stunden konnten entweder abbaut oder vergütet werden.

 

Die Anzahl der Überstunden stieg bis einschließlich September 2022 bereits an. Das bedeutet, die Deutschen arbeiten mehr als je zuvor und werden dafür nicht ausreichend bezahlt. Für 2023 werden deutlich größere Zahlen erwartet, da mit einer hohen Dunkelziffer nicht dokumentierter Überstunden zu rechnen ist. Durch die neue Regelung sollen Arbeitnehmer:innen künftig geschützt werden.

 

 

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Zeiterfassung per App

 

Digitale Plattformen scheinen gut anzukommen. 14 Prozent der Arbeitnehmer:innen erfassen ihre Stunden derzeit über ihre Handys. Demnach wird der Computer nach wie vor bevorzugt. „Dieser Trend könnte sich allerdings wegen besser Zugänglichkeit und immer mehr Möglichkeiten, durch digitale Arbeitszeiterfassungsplattformen zu einer stärkeren Nutzung von Mobiltelefonen entwickeln“, informiert Padilla. So kann bürokratischer Mehraufwand vermieden werden, stattdessen wird Zeit gespart.

 

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Digitale Tools zur Automatisierung von sich wiederholenden und manuellen Aufgaben, machen die Arbeit sicherer, produktiver und effizienter. Allein die Automatisierung von Personalverwaltungsaufgaben hat das Potenzial, monatlich mindestens 40 Arbeitsstunden einzusparen. So lässt sich die Produktivität steigern, die Work-Life-Balance verbessern und die Mitarbeiterzufriedenheit anheben.

 

Die Vorgaben fehlen

 

Welcher Anpassungsbedarf durch das BAG-Urteil besteht, wird noch geprüft. Flexible Modelle, wie Vertrauensarbeitszeit, sollen aber weiterhin möglich sein. Genaue Vorgaben gibt es bisher nicht. Die Grundlage für die Richtlinie zur Zeiterfassung ist das Arbeitsschutzgesetz, welches keine unmittelbaren Folgen an Verstöße knüpft. Bußgelder für Unternehmen fallen also erst an, wenn eine entsprechende Anordnung ignoriert wird. Allerdings soll ein verlässliches und zugängliches System eingeführt werden, um wöchentliche Arbeitsstunden, sowie Pausen und freie Zeit zwischen den Tagen erfassen zu können.

 

„Die digitale Transformation ist der ideale Zeitpunkt, damit anzufangen, für Mitarbeitende faire Bedingungen zu schaffen und Burnouts zu vermeiden“, weiß Padilla. Eine HR-Digitalisierungssoftware macht es zudem möglich, Daten der Zeiterfassung zu analysieren, um so die Unternehmensleistung zu verbessern.

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