Eine Zauberformel für die Personalgewinnung im Einzelhandel gibt es nicht, aber mit einigen bewährten Praktiken lassen sich die in der Branche üblichen Herausforderungen bei der Personalbeschaffung meistern.
Personalabteilungen im Einzelhandel wollen die besten Fachkräfte finden und einstellen. Schließlich hängen bessere Produktverkäufe, höhere Leistungsfähigkeit und ein guter Kundenservice von den Menschen ab, die das Unternehmen ausmachen.
In diesem Artikel haben wir einige Tipps zusammengestellt, mit denen sich der Einstellungsprozess in diesem Wirtschaftsbereich rationalisieren lässt:
Die Herausforderungen von Recruiting im Einzelhandel
Zu den größten Herausforderungen in der Personalbeschaffung im Einzelhandel gehören:
- Anpassung von Prozessen
- Veränderte Kommunikation
- Schlechtes Arbeitgeberimage durch Schichtarbeit und Schichtplanung
- Verunsicherte Mitarbeiter
- Veränderter Personalbedarf wie Kurzarbeit
- Personalrekrutierung und Mitarbeiterbindung
- Hohe Mitarbeiterfluktuation
Angesichts der technologischen Entwicklung und der wachsenden Bedeutung des Online-Verkaufs ist es wichtiger denn je, geeignete Kandidaten und Kandidatinnen zu finden und diese dann auch entsprechend zu schulen und möglichst lange im Unternehmen zu halten.
Vor diesem Hintergrund benötigen Fachkräfte in der Branche besondere Fähigkeiten, die sich mit dem veränderten Verbraucherverhalten weiterentwickeln müssen. Daher schätzen Unternehmen Bewerber*innen mit folgenden Kompetenzen:
- Kundenerfahrungen bereichern
- als Bindeglied zwischen dem physischen Geschäft und dem Internet fungieren
- Die Bedürfnisse der Kunden schnell erkennen können
- Kundenvertrauen aufbauen
- Management- und Organisationsfähigkeiten
Schauen wir uns an, welche Maßnahmen sich konkret eignen, um die passenden Beschäftigten im Einzelhandel zu finden und halten.
11 Tipps fürs Recruiting im Einzelhandel
Wie gewinnen Personalmanager das beste Verkaufspersonal für den Einzelhandel? Das gelingt einfacher als gedacht durch etwas Einsatz, Engagement und mit den richtigen Ideen, um potenzielle Fachkräfte und Quereinsteiger dort abzuholen, wo sie auch wirklich sind: Im echten Leben.
1. Attraktive Arbeitszeitmodelle
Fachkräfte und Auszubildende legen großen Wert auf geregelte Arbeitszeiten und Ruhepausen, die Raum für Freizeit lassen. Der Einzelhandel ist jedoch nicht gerade bekannt für seine mitarbeiterfreundlichen Arbeitszeiten. Hier gilt es transparent zu agieren und attraktive Lösungen zu finden
Kenjos Zeiterfassungsfunktion hilft zum Beispiel einen Überblick über Ruhepausen und Überstunden zu bewahren und ggf. automatisch gegenzusteuern.
2. Software zur Personalgewinnung verwenden
Mit cloudbasierter Recruiting-Software können Personalabteilungen im Einzelhandel viele zeitraubende und ressourcenintensive manuelle Aufgaben automatisieren und so den Prozess beschleunigen und effizienter gestalten.
Das richtige Softwarepaket erlaubt es zum Beispiel
- Das Sichten von Lebensläufen zu automatisieren.
- Alle Bewerber*innen automatisch in die Talentdatenbank des Unternehmens aufzunehmen.
- Ungeeignete Bewerber*innen automatisch auszusortieren.
- Mit einem einzigen Klick offene Stellen auf verschiedenen Plattformen gleichzeitig auszuschreiben.
- Ein strukturiertes Mitarbeiterempfehlungsprogramm erstellen.
3. Schnelle und transparente Kommunikation
Karrierewebseiten und Stellenanzeigen sollten klar und ansprechend gestaltet sein. Aber auch die Recruiting-Prozesse selbst und der Personaler sollten schnell und sympathisch kommunizieren. Eine Online-Präsenz ist hier das große Stichwort. Immerhin nehmen viele Bewerber*innen lieber das Angebot der Konkurrenz an, anstatt zu lange auf Entscheidungen warten zu müssen.
Ohnehin sollten Einzelhändler wichtige Informationen neben der eigenen Karrierewebseite auch auf Social Media Plattformen kommunizieren. Mit der Kenjo-Browsererweiterung lassen sich übrigens Profile aus sozialen Netzwerken wie LinkedIn erfassen und in Kenjos CRM speichern.
4. Akkurate Stellenausschreibungen verfassen
Mit genügend Zeit und Sorgfalt beim Verfassen von Stellenbeschreibungen und den Anforderungen der offene Stelle ziehen Unternehmen die richtigen Bewerber*innen an. Die geforderten fachlichen Fähigkeiten und Erfahrungen müssen klar formuliert sein.
5. Auswertung der Datenquellen zur Personalbeschaffung
Die Personalbeschaffung im Einzelhandel kann stark von Datenanalysen profitieren. Erkennt das Personalteam, über welche Kanäle die besten Kandidat*innen eingestellt werden, kann die Strategie überdacht und nur in die lohnenswerten Kanäle investiert werden.
Wurden beispielsweise erfolgreich Mitarbeiter*innen auf Empfehlung eingestellt, ist die Investition in ein strukturiertes Weiterempfehlungssystem im Unternehmen sinnvoll.
Voraussetzung für die Erhebung solcher Daten ist eine Software für das Reporting und Analyse. Sie sammelt die Informationen kontinuierlich und bereitet die Daten so auf, dass sie vom Team richtig interpretiert werden können.
6. Wichtiges Employer Branding
Es bringt Unternehmen nichts, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und dabei völlig vorbei an den Bedürfnissen und Vorstellungen der Bewerber*innen zu arbeiten.
Andersherum müssen selbst attraktivste Arbeitgeber dafür sorgen, dass die Kandidat*innen sich auch bei diesem Bewerber*innen wollen. Inhalt, Kommunikation und Zielgruppe müssen aufeinander abgestimmt sein, um erfolgreich neue Mitarbeiter zu rekrutieren.
7. Sinnvolle Marketing-Strategien
Die Investition in Personalmarketing-Kampagnen erscheint vielen Unternehmen vielleicht als ein großer Schritt. Die Umsetzung bestimmter Maßnahmen kann jedoch dazu beitragen, einen weiteren Kandidaten-Pool anzusprechen.
Eine sehr einfache Möglichkeit ist es, offene Stellenangebote in den sozialen Netzwerken des Unternehmens auszuschreiben. Auf diese Weise erreichen Personaler Arbeitskräfte, die vielleicht nicht aktiv auf der Suche nach Arbeit sind, aber begeisterte Anhänger der Marke sind.
Außerdem können die Beschäftigten dazu ermutigt werden, auf ihren Profilen über bestimmte Aspekte der Firmenphilosophie zu berichten und auf diese Weise zu Botschaftern des Unternehmens zu werden.
8. Für die Bewerber*innen schreiben
Viele Bewerber*innen entscheiden sich gegen eine Bewerbung, weil sie glauben, dass sie nicht über die für die Stelle erforderlichen Erfahrungen oder Fähigkeiten verfügen. Deshalb ist es wichtig, dass Personalabteilungen die Anforderungen des Unternehmens realistisch kommunizieren, ohne zu hohe Anforderungen zu stellen. So ist es zum Beispiel für eine Junior-Stelle nicht notwendig und auch nicht sehr sinnvoll, langjährige Berufserfahrung zu verlangen.
9. Personaldatenbanken aufbauen
Unternehmen, die viele neue Mitarbeiter*innen einstellen oder eine hohe Personalfluktuation haben, müssen immer wieder nach neuen Arbeitskräften Ausschau halten.
Können Fachkräfte ihre Lebensläufe permanent einsenden, erstellen wir schrittweise unsere eigene Personaldatenbank. Auf diese Weise können wir bei Bedarf zuerst auf die bereits eingesendeten Lebensläufe zurückgreifen.
Kenjos Talent Pools eignen sich hervorragend, um Lebensläufe DSGVO-konform zu hinterlegen und jederzeit wieder Zugriff darauf zu haben.
10. Umfangreiche Liste mit potenziellen Bewerber*innen
Im Einzelhandel liegt laut des AGA-Unternehmensverbands die durchschnittliche Abwesenheitsrate der Beschäftigten bei etwa sechs Prozent und viele Einzelhändler sind aufgrund ungeplanter Abwesenheiten unterbesetzt. Das bedeutet, dass während des Einstellungsprozesses eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Bewerber*innen ohne Vorankündigung nicht zum Vorstellungsgespräch erscheinen.
Aus diesem Grund empfehlen wir, eine Liste mit potenziellen Bewerber*innen zusammenzustellen, damit Personaler in einem solchen Fall auf eine Alternative zurückgreifen können.
11. Über den Tellerrand hinausblicken
Berufstätige sind an Vorstellungsgespräche bereits gewöhnt und im Allgemeinen sind sie auch in der Lage, diese erfolgreich zu führen. Aber wie können wir wirklich beurteilen, ob die Person die für die Stelle erforderlichen Fähigkeiten besitzt? Eine gute Idee ist es, den traditionellen Bewerbungsprozess zu umgehen und kreativ zu werden.
Gute Ideen sind beispielsweise:
- Ein gemeinsamer Rundgang durch die Büros zeigt, wie sich der*die Bewerber im Alltag verhalten würde.
- Gruppengespräche sorgen ebenso dafür.
- Rollenspiele in realen Situationen mit Kunden.
- Persönlichkeitstests, um den Bewerber besser kennenzulernen.
Der stationäre Einzelhandel hat noch lange nicht ausgedient. Stattdessen muss er sich auf das konzentrieren, was er am besten kann - ein optimales Einkaufserlebnis für seine Kunden bieten. Deine Einzelhandelsmitarbeiter*innen bilden das Fundament dazu. Befolgen Personaler die oben genannten Ratschläge bleiben sie in einem zunehmend umkämpften Markt wettbewerbsfähig und können die Mitarbeitenden von morgen einstellen.