Für zukunftsgewandte Unternehmen und Führungskräfte, die sich weiterentwickeln oder wichtige Entscheidungen treffen möchten, gehört Business-Coaching mittlerweile zur guten Praxis. Doch nicht alle Fachleute sind sich bereits im Klaren darüber, wie viel Potenzial in einem solchen Coaching steckt – gerade mit Blick auf die strategische Personalentwicklung und die Fachkräfteförderung.
In diesem Artikel erklären wir, was Business-Coaching ist, wann es hilfreich sein kann, diese Personaldienstleistung outzusourcen und welche Vorteile es bietet.
Was ist Business-Coaching?
Business-Coaching ist ein Beratungsangebot, das sich auf das Unternehmenswachstum und die Entwicklung von Führungskräften fokussiert. Inhaltlich kreist es oft um das Themenfeld Unternehmen-Beruf-Privatleben. Bei den Klient*innen handelt es sich oft um Unternehmer*innen, Personalentwickler*innen oder Führungskräfte, die vor einer wichtigen Entscheidung stehen, einen Konflikt lösen müssen oder strategische Zielvorgaben erfüllen möchten.
Business-Coach*innen helfen ihren Klient*innen einen Perspektivenwechsel einzunehmen; sie tauschen Ideen aus, stehen ihnen beratend zur Seite und entwickeln gemeinsam mit den Klient*innen eine Wachstumsstrategie, etwa um höhere Geschäftseinnahmen zu erzielen, sich auf zukünftige Aufgaben vorzubereiten oder ihr volles Führungspotenzial zu entfalten.
Business-Coach*innen blicken von außen auf das Unternehmen. Sie können also eine große Stütze bei der strategischen Ausrichtung oder der Entwicklung einer Geschäftsidee sein. Ein*e gute*r Business-Coach*in gibt allerdings keine konkreten Ziele oder Lösungen vor, sondern lediglich Denkanstöße und begleitet das Unternehmen oder die Führungskraft bei dieser Entwicklung.
Unternehmen, die ein Business-Coaching in Anspruch nehmen, holen sich eine*n äußerst erfahrene*n Partner*in an ihre Seite, der*die sie in der Unternehmensführung unterstützt.
Wann kann ein Business-Coaching hilfreich sein?
Unternehmen holen eine*n Business-Coach*in ins Boot, um Führungskräfte oder Teammitglieder mit viel Potenzial dabei zu unterstützen, bessere Ergebnisse zu erzielen und ihre Aufgaben optimal zu bewältigen. Die Aufgabe eines Business-Coaching ist es also, die Klient*innen in herausfordernden Situationen beratend zu begleiten und zu den richtigen Entscheidungen zu führen, etwa durch die Entwicklung geeigneter Problemlösungsstrategien.
Einige der Ziele von Business-Coachings sind: Stärken fördern, Schwächen erkennen und abbauen, Produktivität steigern und persönliche Weiterentwicklung fördern. Mittels Coaching sollen die Klient*innen ihr ganzes Führungs- oder Entwicklungspotenzial entfalten. Auf diese Weise können sie die Vision des Unternehmens mitgestalten/-tragen und ein starkes Team aufbauen.
Folgendes können Unternehmen deshalb von der Zusammenarbeit mit einem*einer Business-Coach*in erwarten. Sie …
- stellen viele Fragen, um wichtige Informationen und Einblicke zu erhalten.
- geben wertvolle Ratschläge, um die Leistungsfähigkeit im Team zu steigern und die Unternehmensentwicklung zu fördern.
- geben Unternehmer*innen die richtigen Tools an die Hand, damit diese ihr Führungspotenzial voll entfalten können.
- stärken die Zuversicht ihrer Klient*innen, sodass diese ihr Unternehmen erfolgreich weiterbringen können.
Wie viel kostet ein Business-Coaching?
Im Coaching-Bereich gibt es großes Honorarunterschiede; coach-datenbank.de erklärt dazu: „Generell sind die Kosten für ein Coaching mit den Honoraren von in der Wirtschaft tätigen Beratern und spezialisierten Experten vergleichbar, die in der Regel zwischen 100 und 350 Euro pro Zeitstunde ansetzen.“
Die Kosten pro-Sitzung (circa ein bis zwei Stunden), heißt es weiter in diesem Artikel, umfassen in der Regel zwischen 200 und 700 Euro (zuzüglich Umsatzsteuer und Spesen). Die Kosten für ein Business-Coaching richten sich beispielsweise nach Berufserfahrung, Qualifikation, Zielgruppe, Umfang des Coachings sowie den vereinbarten Zielen.
Viele Anbieter*innen von Business-Coaching vereinbaren mit ihren Stammkund*innen auch eine monatliche Gebühr für Leistungen wie regelmäßiger Austausch, im Voraus festgelegte Sitzungstermine und individuelle Betreuung.
Vorteile eines Business-Coachings
Du fragst Dich jetzt vielleicht, ob es sich für Dein Unternehmen wirklich lohnt, Zeit, Energie und Geld in ein Business-Coaching zu investieren. Das hängt natürlich von unterschiedlichen Faktoren ab, beispielsweise den Zielen, die Du damit verfolgst. Allerdings ist Business-Coaching eine der individuellsten und nachhaltigsten Formen der Personalentwicklung und Mitarbeiterführung, die für Unternehmer*innen als auch für das Unternehmen wichtige Vorteile bringt:
- Höheres Selbstvertrauen und mehr Zuversicht: Ein gutes Business-Coaching ermutigt Unternehmer*innen und gewährt ihnen zugleich genug Freiraum, um bestehende und kommende Herausforderungen eigenständig zu bewältigen – und das stärkt das Selbstvertrauen.
- Perspektivwechsel: Business-Coach*innen blicken mit ausreichend Abstand und umfassender Expertise auf die jeweilige Situation und erkennen so schneller „blinde Flecken“. Sie nähern sich der Situation mit viele Fragen, benennen die Dinge beim Namen und ermutigen ihre Klient*innen zum kritischen Denken.
- Verlassen der Komfortzone: „Das haben wir schon immer so gemacht“, ist eine viel bemühte Ausrede im Arbeitsalltag, wenn sich jemand vor einer Veränderung verschließt. Coach*innen unterstützen ihre Klient*innen dabei, neue Wege einzuschlagen und für immer wieder auftretende Probleme langfristig Lösungen zu finden.
- Bessere Führungsqualitäten: Ein Business-Coaching hilft Unternehmer*innen und Führungskräften dabei, ihre eigene Rolle besser zu verstehen, ihre Stärken und Schwächen einzuschätzen und sich beruflich weiterzuentwickeln.
- Mehr Produktivität: Wenn sich Personen darauf fokussieren, was sie am besten können, dann arbeiten sie effizienter und sind motivierter. Darauf baut ein Coaching auf – und das wirkt sich nicht nur positiv auf die Führungskräfte aus, sondern auch auf das Unternehmen insgesamt.
- Bessere Ergebnisse und größerer Verdienst: Ein Business-Coaching hilft Unternehmen, Ziele klar zu formulieren, eine solide Geschäftsstrategie zu entwickeln und die wichtigsten Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele festzulegen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: höhere Gewinne und mehr Verdienst.
Welche Arten von Business-Coaching gibt es?
Basierend auf den Zielvorgaben können beim Business-Coaching drei Kategorien unterschieden werden:
- Führungskräftecoaching: Dieses Coaching richtet sich an Unternehmer*innen und Führungskräfte; die betreffenden Personen sollen ihre Führungsqualitäten ausbauen und geeignete Führungsstrategien entwickeln. Laut dem Institut für Managementberatung soll ein Führungskräftecoaching neue Potenziale im Management und in der Belegschaft freisetzen und damit neue Perspektiven eröffnen, die erfolgreiches Handeln auch in schwierigen Situationen ermöglichen.
- Teamcoaching: In diesem Fall zielt das Coaching auf die Teamentwicklung und die Teamkommunikation ab. Das heißt: Ein*e Business-Coach*in arbeitet gezielt mit dem gesamten Team, um die Teamleistung zu steigern. Das Coaching kreist um eine stärkere Beziehung zwischen den Teammitgliedern und eine bessere Zusammenarbeit. Denn ein positives Arbeitsumfeld fördert die Produktivität.
- Unternehmenscoaching: Beim Unternehmenscoaching öffnet sich die Perspektive und der Blick fällt auf die gesamte Organisation – mit dem Ziel, eine Unternehmenskultur im Einklang mit den Unternehmenswerten und strategischen Geschäftszielen zu entwickeln.
6 Business-Coaching-Methoden
Unternehmen gehen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Erwartungen in ein Business-Coaching. Damit die Zielvorgaben eines Coachings erreicht werden können, muss es also genau auf das Unternehmen zugeschnitten sein. Es verwundert also nicht, dass ganz unterschiedliche Methoden und Instrumente beim Business-Coaching zu Einsatz kommen. Wir stellen Dir hier ein paar Methoden aus dem Business-Coaching vor:
- Fragebogen zur Vorbereitung: Vor der ersten Sitzung versendet der*die Business-Coach*in einem Fragebogen, der von den Klient*innen vorab auszufüllen ist. Jede Frage deckt ein bestimmtes Themenfeld ab. Die Antworten dienen dem*der Coach*in als Ausgangsbasis für das anschließende Coaching.
- Fragetechniken (Offene Fragen): Ein*e Coach*in geht bei den Fragestellungen sehr gezielt vor, um sicherzustellen, dass die Antworten die notwendigen Entscheidungen und die richtigen Schlussfolgerungen fördern.
- Aktives Zuhören: Hierbei liegt der Fokus auf dem, was das Gegenüber sagt. Aufmerksamkeit – aktives Zuhören – fördert einen flüssigen Austausch und bringt wichtige Informationen hervor.
- SMART-Ziele formulieren: Die Formulierung von Zielen nach der SMART-Formel (spezifisch, messbar, ausführbar, realistisch und terminierbar) ist eine Technik, mit der Unternehmen oder Führungskräfte klare Ziele formulieren und alle erforderlichen Maßnahmen zu deren Umsetzung festlegen können.
- Der Baum der Entwicklung: Diese Coaching-Methode fördert die Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion. Sie visualisiert sämtliche Einflüsse und Ereignisse im Leben eines Teammitglieds und schafft so Bewusstsein für das eigene Verhalten und Denken. Darüber hinaus hält diese Methode auch Entwicklungsziele fest und zeigt Handlungsoptionen auf.
- Teammotivation: Hiermit soll das Engagement zwischen den einzelnen Teammitgliedern gesteigert werden, beispielsweise durch mehr berufliche Weiterentwicklung oder flexible Arbeitszeiten. Das wiederum fördert die Leistungsfähigkeit des Teams und sorgt für ein positives Arbeitsumfeld.
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6 Tipps für die Auswahl eines*einer Business-Coach*in
Die Suche nach einem*einer guten Business-Coach*in gestaltet sich alles andere als leicht. Wie also können Unternehmen eine*n Coach*in finden, der*die das Team tatsächlich voranbringt? Diese Tipps helfen bei der Auswahl.
- Ziele festlegen und festhalten: Es muss vorab klar sein, welche Ziele mit dem Coaching verfolgt werden. Diese Ziele sollten messbar sein, um später den Erfolg des Coachings bestimmen zu können.
- Mit unterschiedlichen Anbieter*innen sprechen: Es lohnt sich, in einem Vorgespräch mehr über die Berufserfahrung, frühere Kund*innen, erfolgreiche Projekte und die Methodenkompetenz der Coaching-Anbieter*innen herauszufinden – und auch über ihre Arbeitsweise. Die Auswahl fällt leichter, wenn eine Vertrauensbasis zwischen Coach*in und Coachee besteht und die Chemie stimmt.
- Lokale Anbieter*innen vorziehen: Die Zusammenarbeit mit einem*einer Business-Coach*in aus der eigenen Region kann eine ganz andere Dynamik entfalten, auch weil das Coaching aufgrund der räumlichen Nähe für das Unternehmen in gewohnter Umgebung stattfinden kann.
- Umfangreiche Berufserfahrung: Der Erfolg eines Coachings ist gewährleistet, wenn ein*e Coach*in über langjährige Erfahrungen im Coaching verfügt und bereits Einblicke in den Alltag einer Führungskraft gesammelt hat, also ein grundsätzliches Verständnis für die Abläufe in einem Unternehmen hat.
- Inhaltliche Übereinstimmung: Ein Business-Coaching sollte zu den spezifischen Herausforderungen des Unternehmens passen; es sollte also eine gemeinsame Basis vorhanden sein. Wenn der*die Coach*in wichtige Unternehmensaspekte versteht und die Vision teilt, fördert das die Entscheidungsfindung und Erreichung der Ziele während des Coachings. Aber Vorsicht: Ein*e Coach*in sollte eine neue Perspektive ins Unternehmen bringen. Wenn Du also schon beim Vorgespräch merkst, dass ihr zu ähnlich tickt oder die Dinge ähnlich angeht, bringt das Coaching vielleicht nicht die erhoffte Wirkung.
- Mitarbeiter*innen mit einbeziehen: Teammitglieder, für die das Coaching gedacht ist, sollten in den Auswahlprozess aktiv einbezogen werden. Wir haben es schon gesagt: Die Chemie zwischen den Beteiligten muss stimmen – und die betreffenden Mitarbeiter*innen müssen offen für das Coachingangebot sein. Vorurteile oder Skepsis gegenüber einem Coaching können so schon im Vorfeld abgebaut werden.