Dieses Jahr haben wir eine kleine Vorschau in die Arbeit der Zukunft erhalten. COVID-19 hat die Welt, in der wir heute leben, gehörig auf den Kopf gestellt, und Unternehmen erkennen langsam, dass sie sich viel schneller an den Wandel anpassen müssen, als wir vor der Pandemie-Krise erwartet hatten.
In unserem heutigen Interview freuen wir uns, mit Kenjos Gründungsinvestor und Vorstandschef Julian Teicke über die Zukunft der Arbeit zu sprechen. Julian Teicke ist Gründer und CEO der wefox-Gruppe, der Nummer 1 der europäischen InsurTech-Unternehmen. Darüber hinaus wurde wefox im Jahr 2019 das jüngste fintech-Unicorn.
Für Julian ist Entrepreneurship gleichbedeutend mit persönlichem Wachstum. Außerdem weiß er als leidenschaftlicher Unternehmer wie man sich auf die Zukunft der Arbeit vorbereitet: Er stellt die Menschen eines Unternehmens in den Mittelpunkt. In unserem Interview erfahren wir
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wie die (Personal)Arbeit in der Zukunft aussehen wird,
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wie und warum er, in HR investiert,
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über die Wichtigkeit einer Unternehmenskultur,
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und wie Julian Wefox mit 600 Mitarbeitern in mehreren europäischen Ländern durch die COVID-19-Krise führt.
Schau Dir hier bei uns das vollständige Video über die Arbeit in der Zukunft 2020 mit Julian Teicke an. In unserem Artikel findest Du eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Die größten Herausforderungen der Personalarbeit der Zukunft
Als Menschen ziehen wir Stabilität dem schnellen Wandel vor. Amanda Habermann erklärt in ihrem Artikel der Zeitschrift Psychology Today, dass jede Art von Veränderung zunächst einmal die Nervenbahnen verwirren kann, immerhin handelt es sich in den meisten Fällen um Automatismen. Wir kennen das; am Anfang ist es ziemlich schwer, lieb gewonnene Gewohnheiten zu ändern.
Der rasche Wandel der letzten Monate während der Corona-Krise legte fast die gesamte Arbeitswelt lahm. Innerhalb weniger Wochen mussten ganzen Wirtschaftszweige ihre Büros und Belegschaft auf das mobile Arbeiten zuhause umstellen. Dieser rasche Wandel hat uns gezeigt, dass ein ordentlicher Change Management Prozess unbedingt notwendig ist, um mit dem einhergehenden Wandel entsprechend umgehen zu können. Schon sehr früh fragten sich Julian und sein Team bei wefox, was sie tun könnten, um ihren Mitarbeitern “zu helfen, sich trotz des raschen Wandels um sie herum in ihrer eigenen Haut wohl zu fühlen.“
Julian sagt voraus, dass sich die Anpassung an den raschen Wandel als die größte Herausforderung für Unternehmen erweisen wird. Den Mitarbeitern beizubringen, mit dem Wandel besser umzugehen, ihn sogar anzunehmen, weil er die einzige Konstante ist, die es wirklich gibt. Wie er es ausdrückt:
“Wenn es nicht genügend Veränderung gibt, stimmt etwas nicht.”
- Julian Teicke
Daher sind die Fragen, die sich CEOs und HR-Manager stellen müssen immer auch Folgende:
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Wie bringe ich meinen Mitarbeitern bei, etwas Liebgewonnenes zu ändern?
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Wie mache ich begreiflich, dass ein Tag wie gestern nicht etwas Gutes, sondern etwas Besorgniserregendes ist?
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Wie kommuniziere ich Veränderungen und Probleme am besten?
Trend zur mobilen Arbeit
Julian weist immer wieder darauf hin, dass Organisationen in Zukunft viel stärker dezentralisiert arbeiten müssen. Unternehmen sollten Menschen aus der ganzen Welt in die Lage versetzen, gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Die persönlichen Kontakte werden dabei auf ein Minimum durch interaktive Meetings und wenige jährliche Besuche beschränkt sein. Julian geht davon aus, dass die “Zukunft der Arbeit ohne Büros auskommen wird.”
“Du brauchst ein Zuhause für eine Familie.”
- Julian Teicke
Diese Entwicklung ist von entscheidender Bedeutung und sie demonstriert eindrucksvoll, wie wichtig es in Zukunft für Personalmanager sein wird, unternehmensweite Werte zu definieren und etablieren
Im Wesentlichen geht Julian davon aus, dass sich das Personalmanagement der Zukunft um die Menschen herum entwickeln wird. Es wird darum gehen, Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, ihr gesamtes Potenzial zu entfalten, während sie über die ganze Welt verteilt arbeiten.
“Personalfachleute definieren nicht mehr nur die HR-Strategie, sondern sie legen die gesamte Unternehmensstrategie fest.”
- Julian Teicke
Deshalb werden HR-Fachleute in Zukunft eine aktive Rolle innerhalb der Unternehmen übernehmen und “die Wünsche der Mitarbeiter nicht nur vertreten, sondern sich dafür einsetzen.” Personalfachleute werden an einem Tisch mit den Entscheidungsträgern der Unternehmen sitzen müssen.
HR-Software wird die Entwicklung unterstützen
HR-Software wird Personalfachleute und Unternehmen in Zukunft ein viel besseres Verständnis über die Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitarbeiter ermöglichen. Außerdem helfen sie, die richtige Position innerhalb des Unternehmens herauszufiltern und die passenden Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf den jeweiligen Mitarbeiter anzupassen.
Corona hat gezeigt, dass Menschen in der ganzen Welt zusammenarbeiten können. Dank HR-Softwares können Unternehmen viel dezentraler als heute arbeiten und den Fachkräftemangel auf globaler Ebene angehen.
Vielen Dank Julian, dass Du Dir Zeit für unser Interview genommen hast.
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