Seit der „Mental-Health-Pandemie“ nach Corona ist klar: Die alte Haltung „Augen zu und durch“ funktioniert nicht mehr. Früher galt mentale Gesundheit als „nice to have“, heute ist sie Grundvoraussetzung für stabile Schichten, weniger Ausfälle und audit-feste Prozesse.
Kimberly Breuer von Nilo Health hat uns konkrete Impulse gegeben, wie Du Mental Health im Arbeitsalltag von Frontline-Teams umsetzt. Hier ist Dein praxisfester 5-Punkte-Plan.
Führung in Blue-Collar Teams wirkt direkt auf die Gesundheit am Band, im Lager oder auf Station. Richte tägliche 2-Minuten-Check-ins ein („Wie bist Du heute hier – 1 bis 5?“) und lege sichtbare Pausenstandards fest: Wenn Du Pausen nimmst, nimmt Dein Team sie auch. Definiere, wer das ritualisiert und wo es dokumentiert wird.
„Das Beste, was ihr tun könnt für eure Teams, ist bei euch selbst zu starten und anders mit euch selbst umzugehen.“
— Kimberly Breuer, Nilo Health
Verankere das Vorbildverhalten im Dienstplan: plane Puffer in Schichten, rotiere Belastungsspitzen. Digitale Planung hilft, das konsequent zu leben – von der Vorgabe bis zur gelebten Pause. Mehr dazu in der Schichtplanung von Kenjo.
Überlade Teams nicht mit 20 Wellness-Angeboten. Wähle 1–2 Probleme, die wirklich drücken (z. B. Umgang mit Stressspitzen oder Schlaf).
„Viele Unternehmen machen einfach irgendwas … eine Masse an Dingen … aber es hat sich keiner wirklich Gedanken darüber gemacht, was passt auch eigentlich zu uns.“
— Kimberly Breuer, Nilo Health
Rolle sie dort aus, wo Menschen wirklich arbeiten: in der Früh-, Spät- oder Nachtschicht, in der Umkleide, im Pausenraum – und in der mobilen App, damit Infos jeden erreichen. So stellst Du sicher, dass die Maßnahme im Takt läuft, nicht dagegen.
Mach Angebote schichtfähig: kurze 10-Minuten-Impulse beim Schichtübergang, wiederholbar über die Woche, und asynchron per App. Plane Zeitslots wie Schichten: feste Fenster, klare Orte, kurze Inhalte.
„Bei diesem Lunch & Learn war noch nie ein einziger gewerblicher Mitarbeitender dabei, weil das meistens mit deren Arbeitszeit ist.“
— Kimberly Breuer, Nilo Health
Nutze digitale Zeiterfassung, um Teilnahmezeiten sauber zu erfassen – ohne Zettelwirtschaft, revisionssicher für Audits.
Lege vor dem Start 2–3 Ziele fest: ENPS rauf, wahrgenommene Unterstützung rauf, Stresskompetenz hoch in den Hot-Teams. Mache eine kurze Prä-/Post-Erhebung, vergleiche Teams und Abteilungen. Spiegle Kennzahlen mit Prozessdaten aus dem Betrieb: Konfliktraten im Plan, kurzfristige Umplanungen, Überstunden.
„Wenn ich das höre, dann frage ich immer erst mal: ‚Was soll es denn bringen?‘ … Plötzlich kommen da sehr spezifische Ziele und Wünsche, was eigentlich anders sein soll.“
— Kimberly Breuer, Nilo Health
Je sauberer Deine Zeit- und Abwesenheitsdaten, desto glaubwürdiger die Wirkung – und desto leichter der Export für DATEV in der vorbereitenden Lohnabrechnung.
Kultur braucht Infrastruktur. Drei Hebel verstärken Deine Maßnahmen:
„Die Pandemie hat im Endeffekt auch eine Mental-Health-Pandemie ausgelöst … seither sagen viele Unternehmen: ‚Wir wissen nicht, wie wir das Thema angehen. Bitte helft uns.‘“
— Kimberly Breuer, Nilo Health